Flathub wird erwachsen

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 1 Kommentar

Flathub.org möchte sich zu einem richtigen App-Store entwickeln. Dazu gehört auch die Monetarisierung, um Entwickler bezahlen zu können.

flathub wird erwachsen

Die Idee hinter Flatpaks geht auf Red Hat und die GNOME Foundation zurück. Die App-Container wurden erstmals in Fedora 24 unter Gnome 3.22 einer breiteren Anwenderschaft vorgestellt. Flatpaks sind nicht an eine bestimmte Distribution gebunden und auch nicht mehr nur an die Desktop-Umgebung GNOME. Viele Linux-Distributionen liefern die Flatpak-Runtime heute vorinstalliert aus und eignen sich damit zur Installation der isolierten App-Container. Flatpak selbst charakterisiert sich als die universelle Desktop-API für Linux und steht in Konkurrenz zu Canonicals Snap-Format, den AppImages und natürlich den nativen Formaten (rpm, deb, usw.).

Flathub.org arbeitet daran, ein Bezahl- und Spendensystem umzusetzen. Entwickler können entscheiden, ob Nutzer die Flatpaks gratis erhalten, eine freiwillige Spende entrichten oder einen Mindestpreis bezahlen müssen. Die Erlöse sollen nach Abzug einer kleinen Gebühr (?) für die Flathub-Store direkt an Entwickler gehen. Zur Abwicklung erörtert man derzeit eine Rechtsform. Es soll eine 'Flathub LLC' gegründet werden. Die finanziellen Transaktionen soll der Dienstleister Stripe abwickeln.

Für Softwareprojekte, die üblicherweise in den Paketquellen einer Linux-Distribution vertreten sind, ist dieser Schritt attraktiv, um unkompliziert neue Versionen direkt an Anwender zu liefern, ohne dass weitere Paket-Maintainer zwischengeschaltet sind. Das Problem hierbei sind unscharfe Verantwortlichkeiten bei Fehlerbehebungen und lange Wartezeiten, bis eine Linux-Distribution die neue Ausgabe einer umfangreichen Software mit Abhängigkeiten aufnehmen kann.

Wie dieser Schritt von der Community aufgenommen werden wird, ist abzuwarten. Es besteht die Gefahr, dass sich viele alte Hasen auf die distributionsspezifischen Formate zurückbesinnen werden. Damit erweist man den Entwicklern einen Bärendienst. Sie werden zweier Möglichkeiten beraubt: dem generischen Paketformat für alle Distributionen, was weniger Arbeit bedeutet, und einer realistischen Möglichkeit, eine Einnahme aus ihrer Leistung zu erzeugen. Ob die Spenden- und Bezahl-Idee von Flathub.org ziehen wird, werden wir sehen. Ich denke, es liegt daran, wie sensibel und Community-freundlich die Monetarisierung umgesetzt wird.

Quelle: https://conf.linuxappsummit.org/event/4/contributions/83/

Tags

Flatpak, Flathub, Monetarisierung, App-Store, Container, GNOME, App-Container, Linux-Distribution, Flatpaks, Linux, Bezahl, Distribution

Torsten
Geschrieben von Torsten am 2. Mai 2022 um 13:41

Mit Flathub/Flatpak kann ich mich schon eher anfreunden, als mit diesen dummen, idiotischen Snaps....und ich habe es auch schon erfolgreich eingesetzt und es funktioniert recht gut. Aber Snap hingegen ist und bleibt Murks.