GLN022 - Ansible, Büro-PC, Was nix kostet, Digitalcourage

  Ralf Hersel   Lesezeit: 13 Minuten  🗪 2 Kommentare

Shownotes der Folge 22 des GnuLinuxNews-Podcasts

Folge 22 des GnuLinuxNews-Podcasts, aufgenommen am 28. April 2022.

In dieser Folge sprechen Lioh, Tim und Ralf über Ansible, wie man einen Büro-PC mit GNU/Linux aufsetzt und stellen uns die Frage, ob kostenlos gleich untauglich bedeutet. Ausserdem gibt es ein Interview mit padeluun von Digitalcourage.

Für ein optimales Hörerlebnis, empfehlen wir eine Podcatcher-App zu verwenden. Zum Beispiel AntennaPod (Android) oder gPodder (Desktop) oder GNOME-Podcast (GNOME-Desktop).

Shownotes

Ansible

  • Was ist das und wofür wird Ansible eingesetzt?

    • Ab wann sinnvoll?

    • Alternativen (Chef. Puppet) und Alleinstellungsmerkmale

  • Beispiele

    • User und Gruppen, SSH-Keys

    • Software

    • Konfiguration (z.B. V-Lans)

  • Struktur

    • Tasks, Module, Inventory, Playbooks

Büro-PC mit Linux

  • Motivation: Bier mit Lioh; reine Microsoft-Umgebung

  • Technik:

    • zwei Notebooks, eines für Windows (Homeoffice), eines für Linux (Büro), defekte Dockingstation

    • Maus, Tastatur, Webcam: funktioniert alles

  • OS: Manjaro GNOME

  • Dateien:

    • Fileserver via smb

    • Lokale Dateien (so weit wie möglich) auf Onedrive verschoben. Sync via rclone: https://rclone.org/ (Mounten via Shellskript in Autostart)

    • Nextcloud Sync für private Dateien

  • PIM und Kommunikation:

    • Evolution-EWS (Erweiterung für Exchange Web Services)

    • Normales E-Mail-Konto funktioniert, Gruppenkonten funktionieren nicht; daher als Alternative Office365 Outlook im Webbrowser

    • Teams ist für Linux verfügbar, Skype ebenso

    • Telefonie: 3CX Webclient statt 3CX Desktop Client (gibt es nicht für Linux)

    • Fernwartung: TeamViewer (Win und Linux)

    • VPN nicht verwendet, weil mir L2TP/IPsec mit Openswan zu kompliziert ist: https://wiki.archlinux.org/title/OpenswanL2TP/IPsecVPNclientsetup
      Stattdessen Windows-Notebook im Homeoffice (VPN), Linux-Notebook im Büro.

  • Andere Anwendungen:

    • Bildbetrachter: gThumb statt XnView

    • Dateimanager: Nautilus statt Explorer

    • Texteditor: Geany statt Nodpad++, https://www.geany.org/

    • Notizen: ZIM (Win und Linux), https://zim-wiki.org/

    • Office: Onlyoffice statt MS Office (wegen besserer Kompatibilität), https://www.onlyoffice.com/de

    • Terminal: echtes Terminal statt Cygwin

    • GNOME-Boxes statt Oracle VirtualBox

    • Unverändert: Firefox, KeePassXC, Telegram, Schildichat (Matrix), Filezilla, Gimp, Inkscape

  • Fachanwendungen:

  • Probleme, offene Punkte, Erkenntnisse:

    • X-Org, weil Teamviewer noch kein Wayland kann, https://gnulinux.ch/teamviewer-mit-wayland-unterstuetzung

    • E-Mail und Kalender nur via Web, weil Evolution keine Gruppenkonten kann

    • Telefonieren über Web-Fenster ist doof, hätte gerne eine App

    • Im Büro machen mehrere Arbeitsflächen mehr Sinn als privat.

Was nix kostet, taugt auch nix

Bei Migrationen im Business Umfeld auf Freie Software werden oftmals Kosteneinsparungen als Grund angeführt. Verblüffenderweise sind alle Projekte, die auf dieser Argumentation aufbauen, gescheitert. Dabei ist der Grund naheliegend. Linux und Freie Software kostet nicht weniger, es funktioniert einfach anders. Man kann sich bei Änderungswünschen nicht direkt an einen Hersteller wenden, sondern muss die Verbesserungen wahlweise selbst implementieren oder jemanden engagieren, der dies für einen macht. Dabei ist zu beachten, dass man in einer Community agiert. Nur weil man konkret Bedarf an einem Feature hat, heisst dies nicht, dass andere dies auch wünschen. Oft sind langwierige Konsens-Diskussionen notwendig. Doch genau darin liegt auch die Stärke von Freier Software. Das Ergebnis ist nachhaltig und wurde in der Gemeinschaft zusammen erarbeitet.

Gründe für Migration auf Freie Software sollten daher eher moralischer, ethischer oder technischer Natur sein.

Interview - Digitalcourage

  • padeluun, Gründer von Digitalcourage
    padeluun ist Künstler und Netzaktivist. Er hat Digitalcourage vor ca. 30 Jahren unter anderem zusammen mit Rena Tangens gegründet und aufgebaut. Er war von Anfang an dabei, gibt dem Verein ein Gesicht und ist Teil des Vorstandes.

  • https://digitalcourage.de/

Tags

Podcast, Ansible, Büro, Digitalcourage, Linux, Win, VPN, Software, Migration

cybercow
Geschrieben von cybercow am 2. Mai 2022 um 12:35

Hallo liebe macher des gln podcastst. Danke fuer euer angagement und eine tolle Folge, zu der ich Folgende anmerkung einbringen moechte. Und zwar habt ihr ja gesagt, dass mit dem Argument der Rechtssicherheit nur wiederstand erzeugt wuerde. Dem moechte ich teilweise widersprechen. Natuerlich trifft es erst einmal auf widerstand wenn man sich hinstellt und fordert, das produkt XY nicht mehr zu verwenden. Ich wuerde das aber in die andere richtung spielen.

Zum einem, dass oft privatlizenzen fuer berufliches verwendet werden obwohl dies in der lizenz explizit verboten wird. Zum anderen darueber, dass es sich oft um Mitlizensen oder zumindezt zumindest technisch mit einem onlinezwang verbundene lizenzen handelt. Wird der lizenz server abgestellt oder ist diese mut einem onlineaccount verbunden in den man nicht mehr rein kommt ist die software auch nutzlos.

Hogler
Geschrieben von Hogler am 5. Mai 2022 um 02:06

Hallo Zusammen, danke für die Folge. Das Interview mit padeluun hat mich beschäftigt. Habe die Dokumentation über die Arbeit der "Enquête-Kommission Internet und digitale Gesellschaft" auf https://digitalcourage.de gesucht aber nicht gefunden. Wenn jemand den Link zum Video kennt, bitte kurz posten. Danke.