Für die Leitung des Vektor-Kachel-Projekts hat die OpenStreetMap Foundation Paul Norman eingestellt, eine renommierte Persönlichkeit im Bereich Kartografie und offene Daten. Seine Rolle in der Gemeinschaft nahm mit seiner Arbeit an OpenStreetMap Carto im Jahr 2013 Fahrt auf. Sein ehrenamtliches Engagement bei der OSM Foundation, darunter Beiträge zu mehreren Arbeitsgruppen und eine Amtszeit im OSMF-Vorstand, unterstreicht sein Engagement für das Projekt.
Vektorkacheln stellen einen bedeutenden Fortschritt bei der Verarbeitung und Darstellung von Kartendaten dar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rasterkacheln, die statische Bilder mit Pixeln sind, sind Vektorkacheln so etwas wie die "SVGs" der Mapping-Welt: Sie erhalten Linien und Punkte. Damit werden Geodaten in einem Format gespeichert, das eine dynamische Gestaltung und Interaktivität ermöglicht, sodass der Benutzer das visuelle Erscheinungsbild der Karte anpassen kann, ohne die Daten zu verändern. Vektor-Kacheln sind zum Industriestandard bei interaktiven Karten geworden, die im Gegensatz zu openstreetmap.org nicht oft aktualisiert werden und bei denen man einfach die gesamte Datenbank gelegentlich neu berechnen kann.
Aber die auf openstreetmap.org angezeigten Karten sind ganz anders. Sie werden inkrementell und konstant aktualisiert, eine Minute nachdem man sie bearbeitet hat. Das ist ein wichtiger Teil der Feedbackschleife für Mapper. Aus diesem Grund möchte das OSM-Projekt in seinen eigenen Software-Stack für Vektorkacheln investieren.
In unmittelbarer Zukunft wird dies für die Nutzer einen neuen, modern aussehenden Kartenstil mit nahtlosem Zoom auf openstreetmap.org bedeuten. In der weiteren Zukunft ist das Spannendste, was dieses Vektor-Kachel-Projekt für Freiwillige und Kachelnutzer einfach machen wird: 3D-Karten, effizienteres Mischen und Abgleichen von Daten und Integration anderer Datensätze, thematische Stile, mehrsprachige Karten, verschiedene Ansichten für Verwaltungsgrenzen, interaktive Points of Interest, leichter zugängliche Karten für sehbehinderte Nutzer und noch viele andere Ideen, auf die noch niemand gekommen ist. Diese Technologie ist nicht nur ein Sprung in der Ästhetik, sondern auch in der Funktionalität und verbessert das Nutzererlebnis insgesamt.
Quelle: https://blog.openstreetmap.org/2024/02/11/2024-announcing-the-year-of-the-openstreetmap-vector-maps/
Endlich! Damit wird OSM Mobil nutzbar. Bisher müßen erstmal für eine Stadt viele MB Runtergeladen werden. Dann kann keine spontane Radtour gemacht werden, da vorher ein neues Kartensegment komplett runtergeladen werden muß....
Bin mir nicht sicher, ob du da etwas verwechselst. Für das Routing müssen auf openstreetmap.org keine Daten heruntergeladen werden (da es auf dem Server gerechnet wird). Erst wenn man sich die Route anschaut, muss aktuell jede Kachel als Bild heruntergeladen werden. Für das Routing auf dem Handy empfehle ich aber sowieso eine App (z.B. Organic Maps oder OSMand). Da müssen dann aber tatsächlich die Karten vorher heruntergeladen werden, aber dies ist heutzutage wohl zu verkraften.
Gerade beim Thema Handy haben die Vektordaten auch einen Nachteil: sie brauchen mehr Energie für das Rendern im Browser, was jetzt mit reinen Bilddaten weniger, dafür etwas mehr Netzwerktraffic ist.
Also Google Maps frisst definitiv weniger Energie als OSMAnd von FDroid. Und ist auch spontan irgendwo zu benutzen wo ich grade bin OHNE erst eine oder zum Navigieren mehrere Karten runterladen zu müßen.
OsmAnd verwendet bereits Vektorkarten: https://www.osmand.net/docs/user/map/vector-maps/
In dem Blogpost geht es um die Webapp auf openstreetmap.org
Aber ich stimme dir zu, OsmAnd rendert leider nicht besonders schnell. Allerdings ist es in Kombination mit BRouter das beste Fahrrad-Navi, das ich kenne. Und zumindest die Routenberechnung ist mit BRouter wahnsinnig schnell. Wobei man für BRouter sogar zusätzliche Routing-Tiles braucht, also wird dich nicht überzeugen, fürchte ich.
Nicht nur, mit OsmAnd kann man recht einfach Aufzeichnungen der Wegstrecke machen. Vielleicht liegt das doch etwas zähe Interface gerade daran, daß die Vektorkarten die Rechenzeit verbrauchen. Hoffen wir, daß es anders ist bzw. die Algorithmen besser sind.
Solange du internet hast und dich in europa, asien oder nordamerika bewegst klappt das ganz gut mit googlemaps. In afrika oder südamerika hingegen eher weniger. 😉 Da ist man froh wenn man offline maps hat. Ich persönlich verwende google aus prinzip nicht.
Zumindestens in Kolumbien funktionieren Mobilfunk und Internet recht gut - auch auf dem Land. In den anderen Länder dieser Kategorie werden ähnliche Verhältnisse vorherrschen. Auch die Prepaid-Karten sind mittlerweile vom Datenvolumen so großzügig, daß man sich online Navigation erlauben kann.
Das aber für die OSM spricht ist die Detailtiefe und die Tatsache, daß sie mittlerweile auch mit den Nomenklatur- Adressen (Kra 52 # 47 - 365) einschließlich der oft großzügigen Auslegung der Schreibweisen - zurechtkommt.
Bei OrganicMaps erfolgt das Routing authark d.h. es funktioniert z.B. auch im Flugmodus. Nachteil: hat man nicht alle Karten auf der Wegstrecke geladen, kann es passieren, daß die Route um den "weißen Fleck" herumgeführt wird. Das fällt natürlich demjenigen auf, der sich trotz Navi einen Rest kritischem Orientierungsvermögen bewahrt hat :-)
So weit können Sie gar nicht radeln, daß das ein Problem werden kann. :-) Selbst die OSM für ganz Mitteleuropa paßt mühelos auf ein Handy der vorletzten Generation.