Plasma Mobile Update bringt neue Funktionen

  Niklas   Lesezeit: 5 Minuten

Plasma Mobile, eine Desktopumgebung für Handys mit Linux, hat gestern in einem Update einige neue Funktionen vorgestellt.

plasma mobile update bringt neue funktionen

In den neuesten Updates steckt die Arbeit aus den letzten zwei Monaten. Hauptsächlich konzentrierte man sich dabei auf die Verbesserung der Programme. Es wurden aber auch neue Programme an Plasma Mobile angepasst und der Desktop selbst wurde optimiert.

Der Matrix Client NeoChat hat ein neues Design bekommen und verwendet jetzt auch Sprechblasen für Chatnachrichten, wie man es von den gängigen Messengern gewohnt ist. Es gab auch weitere Anpassungen speziell für Handys in dem Programm, so wird ein Kontextmenü jetzt beispielsweise in voller Breite am unteren Bildschirmrand angezeigt.

Auch das Scrollverhalten und das Texteingabefeld in NeoChat wurden optimiert. Ausserdem gibt es eine verbesserte Tastatursteuerung. So kann man jetzt mit der "Pfeil hoch" Taste die letzte gesendete Nachricht bearbeiten. Mit dem neuen /react Befehl können erweiterte Reaktionen versendet werden.

Die Verarbeitung von Benachrichtigungen wurde auch verbessert. Weiter wurden viele Unstimmigkeiten in der Darstellung und sonstige Fehler behoben und einige Stellen am Programmcode optimiert. In Zukunft soll NeoChat auch Sprachanrufe und das Teilen des Bildschirms unterstützen. Dafür wurden jetzt die Arbeiten begonnen.

Der Audioplayer Elisa enthält jetzt die bereits früher angekündigte Mobile Version und lässt sich damit gut in Plasma Mobile nutzen. Diese Version ist bereits Teil von KDE Gear 21.04. Ausserdem wird gerade an einer Android-Version von Elisa gearbeitet, die bereits als Beta-Version ausprobiert werden kann.

Die Bildergalerie Koko kann jetzt Metadaten anzeigen. Einige der Angaben können sogar bearbeitet werden. Es wurde ein einfacher Bildeditor eingebaut und man kann nun auf das gesamte Dateisystem zugreifen, nicht nur auf den Bilder Ordner. Um Bilder besser sortieren zu können, gibt es jetzt auch Tags und Favoriten.

Beim Angelfish Webbrowser wurde die Gestensteuerung verbessert. Mit wischen nach rechts oder links auf der Adressleiste kann man jetzt eine Seite im Verlauf vor oder zurückspringen. In der Tabliste kann man Tabs nach links oder rechts wegwischen, um sie zu schliessen. Ausserdem wurde die Performance durch die Nutzung von Hardwarebeschleunigung erhöht.

Mit AudioTube gibt es jetzt einen neuen Player, der Lieder von YouTube abspielen kann. Das Ganze funktioniert werbefrei und ohne Tracking mithilfe des Tools Youtube-DL, das im Hintergrund arbeitet.

Ein vergleichbares Programm für Videos gibt es schon länger: Plasmatube. Auch dieses hat in der neuesten Version Verbesserungen erhalten. Es nutzt jetzt die QtMultimedia Bibliothek statt mpv und hat bessere Steuerungselemente für den Videoplayer bekommen. Hier wird auf Invidious als Quelle gesetzt. Der Code dafür wurde in eine interne Bibliothek verschoben und es ist jetzt möglich, verschiedene Invidious Instanzen als Quelle auszuwählen.

Mit DayKountdown gibt es jetzt ein neues Programm, mit dem man Countdowns für besondere Ereignisse festlegen kann. Dieses Programm ist auch die Vorlage für das neue Tutorial für das Kirigami Framework.

OptiImage ist ebenfalls neu dazu gekommen und erlaubt die Optimierung von Bilddateien, sodass diese weniger Speicherplatz verbrauchen. Bis jetzt funktioniert das nur mit der optipng Bibliothek, das soll aber in Zukunft noch ausgeweitet werden.

Mit Kolibri gibt es jetzt auch einen neuen E-Mail-Client, der sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Handy genutzt werden kann. Er befindet sich aber noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase und unterstützt nur das Anzeigen von E-Mails - schreiben kann man keine.

Für die optimale Sicherheit sorgt der neue Password Manager Keepassk, der kompatibel zu KeePass ist. Bis jetzt unterstützt dieser aber auch nur das Anzeigen der Passwortdatenbank und nicht die Verwaltung. Damit dürfte er für die tatsächliche Nutzung noch unbrauchbar sein.

Bei KRecorder und KClock wurde hauptsächlich am User Interface gearbeitet. Beide setzen jetzt auf vom unteren Rand aufklappende Menüs, die bei der Bedienung mit nur einer Hand einfacher zu erreichen sind. KClock unterstützt ausserdem die Steuerung durch eine Tastatur.

Beim RSS Feedreader Alligator, der bereits jetzt sehr gut auf Mobilgeräten zu benutzen ist, wird an einer Unterstützung für Podcasts gearbeitet.

Bei Plasma Mobile selbst wurde ein altes Problem endlich gelöst, durch das bei der Standardschrift keine dicken oder dünnen Texte dargestellt werden konnten. Das Menü, das beim herunterziehen der Statusleiste erscheint, ist jetzt ähnlich wie bei Android in einen Bereich für Schnelleinstellungen und einen Benachrichtigungsbereich aufgeteilt.

Beim Lockscreen wurde die Performance bei der Anzeige von vielen Benachrichtigungen verbessert und eine Animation für die PIN Tastatur hinzugefügt. Zukünftig soll auch die volle Bildschirmtastatur benutzt werden können, sodass man ein Passwort anstelle einer PIN verwenden kann. Eine Unterstützung für mehrere Homescreen Seiten ist ebenfalls in Arbeit.

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