Serie: Raspi als NAS und Musikmaschine - Teil 1

  Ralf Hersel   Lesezeit: 6 Minuten

Ralf ersetzt seine alte NAS durch einen Raspi 4. Erster Teil: die Hardware.

serie: raspi als nas und musikmaschine - teil 1

Wer den letzten GLN-Podcast (GLN009) gehört hat weiss, dass ich zurzeit an einem Ersatz für meine in die Jahre gekommene Synology-NAS bastle. Der Ersatz besteht aus einem Raspi 4b mit 8 GB RAM und einem per USB abgehangenem 2 TB M2 Speicherstick. Als Datei-Protokoll soll NFS zum Einsatz kommen und den Teil des Musikplayers wird der Music Player Daemon (MPD) übernehmen. In dieser Serie schildere ich meine Erfahrungen, Rückschläge und Erfolge.

In der ersten Folge dieser Serie geht es um die Hardware. Welches Board, welche Gehäuse und welche Kabel habe ich ausgesucht?

Die Auswahl der Hardware war die einfachste Übung. Hier ist die Stückliste mit Preisangaben für die Schweiz:

  • Raspi 4b mit 8 GB RAM: 91 CHF

  • FLIRC Gehäuse: 21 CHF

  • Raspi Netzteil: 12 CHF

  • 64 GB MicroSD-Card (Noobs): 16 CHF

  • Kabel: HDMI auf Micro-HDMI Adapter: 13 CHF

  • Massenspeicher: WD Blue SN550 (2000GB, M.2 2280): 225 CHF

  • Gehäuse: Delock M.2 NVME zu USB Gehäuse Typ-C: 56 CHF

  • Kabel: equip USB 3.0 C - A (0.25m): 10 CHF

  • Summe: 444 CHF

Beim Raspi selbst, habe ich mich für das Top-Modell entschieden, um für die nächsten Jahre Ruhe zu haben. Die Auswahl des Gehäuses war etwas schwieriger, weil der Raspi 4 für seine Wärmeentwicklung bekannt ist. Da galt es ein Gehäuse zu finden, welches die Wärme möglichst gut ableitet. Mein erster Gedanke war, ein Metallgehäuse zu verwenden, welches die Idee des Kühlkörpers gut umsetzt, wie z.B. dieses:

Zwei Dinge haben mich daran gestört: die beiden Lüfter und die offenliegenden GPIO-Anschlüsse. Da ich die Lösung im Wohnzimmer betreiben möchte, waren mir die zwei Lüfter - wegen der vermuteten Geräuschentwicklung - zu heikel. Auch die offenen GPIO-Anschlüsse haben mir nicht gut gefallen. Deshalb habe ich mich für das FLIRC-Gehäuse entschieden:

Das besteht auch aus Aluminium und das Gehäuse hat direkten Kontakt (über Thermal-Pad) mit der CPU. Ausserdem ist es lüfterlos. Schlussendlich waren diese Bedenken jedoch unbegründet, weil mein Raspi 4b nie wärmer als 35 Grad wird. Ein sonnigeres Gemüt hat der gewählte Massenspeicher.

Das Ding heizt mehr als der Raspi und hält eine Durchschnittstemperatur von ca. 40 Grad. Die Speicherkarte habe ich in ein 'Delock M.2 NVME zu USB Gehäuse Typ-C' gesperrt, um durch das Kühlrippen-Design eine optimale Wärmeabfuhr zu gewährleisten:

Den Massenspeicher habe ich mit einem ganz kurzen 'USB-C auf USB-3 Kabel' mit dem Raspi verbunden.

Ansonsten gibt er zur Hardware nicht viel zu sagen. Beim HDMI-Kabel muss man berücksichtigen, dass der Raspi 4 einen Micro-HDMI Anschluss hat. Da die meisten von uns nur normale HDMI-Kabel herumliegen haben, brauchte ich einen kurzen 'HDMI Micro auf Normal'-Adapter. Dafür empfiehlt sich eine kurze Kabel-Lösung anstatt eines festen Adapters, damit das Ding die Buchse im Raspi nicht mit der Zeit los wackelt.

Trotz der kleinen Bauteile ergibt sich nach dem Zusammenstöpseln aller Elemente ein ziemlich unansehnliches Gebilde, das man nicht auf dem Sideboard im Wohnzimmer herumliegen haben möchte. Deshalb habe ich den Kabelwust mit einem Klettband zusammen gebunden und hinter einer Holzkonsole verborgen. Die Rückwand der Konsole habe ich vorsorglich mit Alufolie (Aluhut-Alarm :) abgeklebt, damit das Möbel nicht in Flammen aufgeht.

Wer das Versteck des Raspis mit dem gesamten Kabelverhau findet, gewinnt einen Gummipunkt. Tipp, er hängt hinter der Uhr. Jetzt wisst ihr zumindest, wie es in meinem Wohnzimmer aussieht. Wer sich für die TV-Konstruktion interessiert, sei auf das Projekt ARTUS verwiesen.

In der nächsten Folge dieser Serie dreht sich alles um die Einrichtung des File-Servers mit NFS.

Tags

Raspi, Serie, USB, Gehäuse, Micro-HDMI, Kabel, HDMI, Wohnzimmer

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