Anmerkung der Redaktion
Freie Software ist toll. Wenn der Entwickler einer Software sein Projekt nicht mehr weiterführen möchte, muss dieses trotzdem nicht sterben. Dem offenen Quellcode sei Dank. Ähnlich ergeht es nun scheinbar auch dem GNU/Linux.ch-Wochenrückblick.
Letzte Woche war noch unklar, wie es mit dem Format weitergeht. Aber mittlerweile hat sich ein neuer Autor gefunden, der sich vorstellen kann, in Zukunft öfter Wochenrückblicke zu schreiben. Sein Name ist Ephraim. Schon jetzt: Vielen Dank für deine Mitarbeit!
Die Woche in der FOSS-Gemeinschaft
Den Anfang der Geschehnisse dieser Woche machte am Dienstag Mozillas Firefox: Der Browser erschien in Version 118. Wie üblich gab es auch dieses mal nicht sonderliche viele Neuerungen, da jeden Monat eine neue Version erscheint. Allerdings muss man auch sehen, dass die großen Browser wahrscheinlich mehr oder weniger fertig entwickelt sind. Die Version 118 enthält ein paar Performance-Verbesserungen, die von Phoronix getestet wurden. Diese Tests beziehen sich allerdings auf die Alpha-Version von Ende August.
Die in Version 117 eingeführten Firefox Translations sind jetzt standardmäßig aktiv. Wenn man eine Webseite übersetzten möchte, muss man jetzt nur noch auf „Übersetzen" klicken. Das Besondere daran ist, dass die Übersetzungen lokal berechnet und nicht in eine Cloud ausgelagert werden. Das ist natürlich ein massiver Datenschutz-Gewinn. Eine weitere Neuerung ist, dass jetzt das fractional-scale-v1-Protokoll implementiert wurde. Dieses muss jedoch noch über about:config aktiviert werden.
Für eine kleine Überraschung sorgte diese Woche die Veröffentlichung des Raspberry Pi 5. Die Pis erfreuen sich ja bei Bastlern recht großer Beliebtheit, auch wenn sie natürlich mittlerweile ziemlich teuer geworden sind. Die 4GB Ram Version kostet 70 Euro, die mit 8GB 93 Euro, was eine weitere kleine Preiserhöhung bedeutet, zumal dann ja noch ein Gehäuse, Netzteil, etc. benötigt wird. Für das geforderte Geld bietet der Pi 5 eine etwa 2,5-fach höhere Performance als sein Vorgänger. Für weitere Informationen verweise ich auf den Artikel dazu, hier auf GNU/Linux.ch.
Desweiteren wurde diese Woche die Linux Mint Debian-Edition (LMDE) 6 mit dem Codenamen "Faye" veröffentlicht. Im Gegensatz zur normalen Ausgabe von Linux Mint basiert LMDE auf Debian Stable statt Ubuntu LTS. Als Kernel kommt, wie bei Debian 12, die LTS-Version 6.1 zum Einsatz. Die normale Linux Mint-Version steht noch auf dem Kernel-Stand 5.15 LTS. Als Desktop stellt das Projekt Cinnamon 5.8 zur Verfügung. Eine andere Desktopumgebung wird nicht angeboten, kann aber natürlich nachträglich installiert werden.
Anders als bei Debian wird bei LMDE der Firefox-Browser in der aktuellsten Version ausgeliefert. Zudem gibt es eine eingebaute Flatpak Unterstützung. Linux Mint liefert auch in der Debian-Edition standardmäßig unfrei lizenzierte Pakete mit. Das kann z.B. beim Ansehen eines Filmes über DVD relevant sein. Die Release-Ankündigung ist hier zu finden.
Bildnachweis: Md Mahdi via Unsplash.com
