Elena Rossini erklärt das Fediverse

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 4 Kommentare Auf Mastodon ansehen

In vier Minuten erklärt Elena das Fediverse auf eine Art, die sich eher an ein jüngeres Publikum richtet. Von solchen Videos gibt es zu wenige, findet Ralf.

elena rossini erklärt das fediverse

Dieses Video hat uns Georg auf Mastodon empfohlen; vielen Dank dafür. Jetzt mögt ihr euch fragen, warum es ein Erklärvideo zum Fediverse braucht. Die indirekte Antwort darauf hat Ückück in ihrem Artikel vom Montag geliefert: Wo ist die Jugend? Es gibt viele Videos, die das Fediverse oder Teilbereiche (z. B. Mastodon) erklären. Dabei handelt es sich häufig um Videomitschnitte von Präsentationen auf Konferenzen unserer Community. Diese haben das Problem, dass sie Personen ausserhalb der FLOSS-Blase nicht erreichen, bzw. so technisch gestaltet sind, dass "normale Leute" sie nicht verstehen.

Elena Rossini ist eine italienische Filmemacherin, Fotografin und Aktivistin. Rossinis Arbeit konzentriert sich auf Fragen der sozialen Gerechtigkeit, die Darstellung in den Medien und die Nutzung der Macht des Internets für Veränderungen.

In ihrem Video erklärt sie in vier Minuten, was das Fediverse ist und warum es für uns wichtig ist. Das Video ist professionell produziert und kann als Werbeclip verstanden werden. Der schnelle Schnitt und die Reduktion auf das Wesentliche sprechen die jüngere Generation mehr an als die langen Konferenz-Videos.

Das Video gibt es alternativ auch bei Vimeo oder YouTube, falls der PeerTube-Dienst einmal ausfallen sollte 🤕. Ausserdem hat Elena Untertitel in 14 verschiedenen Sprachen bereitgestellt. Die deutschen Untertitel könnt ihr euch (bei laufendem Video) über das Zahnrad-Symbol einblenden lassen.

Ja aber, Ralf. Wir kennen das Fediverse und wir nutzen es. Wem soll dieser Artikel, bzw. dieses Video nutzen?

Nutzt ihr das Fediverse tatsächlich, oder seid ihr nur Mastodon-Mitleser (so wie ich)? Das Fediverse bietet so viel - da lohnt sich ein Ausflug in die Weiten dieses Social-Media-Fediversums, um Neues zu entdecken. (Neuer Punkt auf meiner Todo-Liste). Viel wichtiger ist jedoch, dass ihr diesen Artikel (das Video) mit euren Bekannten teilt, um deren Horizont zu erweitern. Dabei geht es insbesondere um die Jugend, womit ich den Bogen zu Ückücks Artikel gespannt habe.

Titelbild aus: https://news.elenarossini.com/fediverse-video/

Quelle: https://news.elenarossini.com/fediverse-video/

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Fediverse, Elena Rossini, Erklärvideo

Faustino
Geschrieben von Faustino am 10. Juli 2025 um 11:04

Im Video sind mir drei Dinge aufgefallen, die wieder einmal bestätigen weshalb ich und viele andere nicht ins Fediverse gehen ...

  1. Am Ende kommt die überraschende Aussage: "Wenn du mit einem verbunden bist, bist du mit allen verbunden." Das man im Fediverse alle dort vorhandenen Fedi-Dienste erreichen kann ist eindeutig falsch. Und es widerspricht der zuvor im Video getätigten Aussage das man nur Nachrichten der eigenen Kontakte bzw. den Leuten denen man folgt erhält.

  2. Im Fediverse gibt es zwar keine Algorithmen, doch gibt es dort einen Haufen Systembetreiber, die die gesamte Kommunikation unter den Fediverse-Servern und auf den jeweiligen Servern nach ihrem eigenen Gutdünken, genau so wie sie es persönlich wollen und für goldrichtig halten, moderieren, filtern (zensieren), stummschalten (=Shadow Baning) und ggf. sogar kappen (Abschaltung, Offline). Zumindest wurde das auf GNUlinux genau so hier unter "Relays" und "Die Verbindung wieder kappen" erklärt: https://gnulinux.ch/wie-foederieren-server

  3. Das die Algorithmen manipulieren und abhängig machen ist vollkommen richtig und gehört ins Video, aber den darauf folgenden politische Teil mit Trump, Elon & Zuckerberg hätten sie sich besser sparen sollen. Es ist nämlich vollkommen egal ob nun "Far Right", "Far Left", Mr. Blowfield oder Dr. Mabuse das Ding benutzen um die Massen zu steuern. Das vollkommen undefinierte Hate-Speech (früher gabs mal eine Nettiquette und als Strafe die Nichtbeachtung) wird meiner Meinung nach zu einem sehr gefährlichen Instrument hochstilisiert, das Demokratie und Meinungsfreiheit bedroht, ausgebaut. Mal ganz allgemein gesprochen: Wenn man beispielsweise nicht einmal mehr sagen darf "Du hast eine lange Nase" - und die ist wirklich sehr lang - weil derjenige sich dadurch beleidigt, herabgewürdigt, verletzt und was weiß ich noch alles fühlt, dann stimmt etwas ganz Fundamentales nicht mehr, die Kommunikation wird dadurch nicht nur behindert und gestört sondern vollkommen zerstört und kaputt gemacht.

Lioh Möller
Geschrieben von Lioh Möller am 10. Juli 2025 um 20:18

Das Bedürfnis, sich über anderer Leute Nasen zu äussern, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Wenn einem eine Nase nicht passt, muss man sie einfach nicht anschauen, kein Grund zum Kommentieren.

rlx
Geschrieben von rlx am 10. Juli 2025 um 13:55

Well done!. Wirklich ein inspirierendes Video, das Lust macht auf mehr Fediverse.

Leider ist das Fediverse nicht nur für Neuankömmlinge etwas überfordernd. Warum muss es gleich schon für Twitter drei Alternativen geben? Ich wünschte das Fediverse hatte viel weniger Einstiegspunkte, wäre aber dafür viel Neunutzer freundlicher.

Maxi
Geschrieben von Maxi am 10. Juli 2025 um 16:16

Das Problem, das ich mit dem Video habe, ist dass es viel zu flauschig ist. Es erweckt eine mMn völlig falsche Erwartungshaltung. Das sind im Fediverse keine Produkte, die ineinanderrasten, sondern ziemlich eigensinnige Community-Projekte mit vielen scharfen Kanten und eklatanten technischen wie auch sozialen Interoperabilitätsschwierigkeiten untereinander.