Messenger-Wechsel: Matrix

  Ralf Hersel   Lesezeit: 16 Minuten  🗪 21 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Der Matrix-Client Element ist das dritte Testobjekt in dieser Serie. Am Ende druckse ich nicht herum, sondern gebe eine klare Empfehlung ab.

messenger-wechsel: matrix

Serienverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Threema
  3. Signal
  4. Matrix (das ist dieser Artikel)

Bei Threema und Signal handelt es sich um zentralisierte Dienste, die unter der Fuchtel einer Schweizer Firma, bzw. einer US-Stiftung stehen. Anders ist es bei Matrix, wobei das nicht der Name eines Messengers, sondern eines Protokolls ist. Die Entwicklung von Matrix wird von Matrix.org angeleitet, einer gemeinnützigen Stiftung aus Großbritannien. Sie will aus Matrix einen offenen Standard für dezentralisierte, persistente und interoperable Kommunikation über das Internet machen.

Wer noch nie etwas von Matrix gehört hat, kann es sich ähnlich wie E-Mail vorstellen:

  • es gibt gemeinsame Protokolle (POP3, SMTP, IMAP)
  • es gibt viele Anbieter (Posteo, Mailbox.org, Proton-Mail, ...)
  • es gibt viele Client-Anwendungen (Thunderbird, Evolution, Geary, ...)

Dieser Ansatz entspricht der Idee eines freien und verteilten Internets, die leider seit 20 Jahren durch die Big-Tech Akteure (GAMAM) systematisch und nachhaltig zerstört wird. Ich stelle hier mal eine rethorische Frage:

Glaubt ihr, dass unter 20-Jährige in der Lage sind, für sich ein E-Mail-Konto einzurichten?"

Wer mehr als "Wischen" kann, sollte weiterlesen.

Konto

Wie bei E-Mail brauchst du für Matrix ein Konto bei einem beliebigen Anbieter. Die erste Anlaufstelle ist Try Matrix. Dort erwartet dich die grosse Verwirrung:

Es beginnt damit, dass die Seite nur in englischer Sprache zur Verfügung steht. Dann ist die Reihenfolge seltsam. Zuerst möchte man ein Konto anlegen und danach einen Client installieren. Auf dieser Seite werden zuerst die Client-Anwendungen angeboten. Danach wird es noch schlimmer, weil es bei "Choose a server" nicht um ein Konto geht, sondern um den Selbstbetrieb eines Matrix-Servers. Das interessiert One in a Million. Vielleicht macht es der letzte Punkt "Register an start chatting - Create an account" wieder wett?

Ja, macht er. Zur Ehrenrettung von Matrix.org muss ich sagen, dass die Stiftung es euch so einfach wie möglich machen möchte. Klickt man auf Create an account, gelangt ihr auf eine Erklärseite, die diesen Link enthält, worüber man ein Konto bei Matrix.org erstellen kann. Doch dazu später mehr.

Wie die Kapitelüberschrift nahelegt, brauchst du zuerst einmal ein Konto. Dafür musst du wissen, welche Anbieter es gibt. Hier hilft euch zum Beispiel Samuel Philipp weiter, bei dem einige GNU/Linux.ch'ler ihr Matrix-Konto haben, auch ich.

Bei Samuel findet man eine ganze Serie, die über Matrix informiert. Er selbst betreibt die Seite https://sp-codes.de/, die neben anderen föderierten Diensten auch einen Matrix-Server anbietet. Dort werden diese Provider-Listen verlinkt:

Der letzte Link funktioniert leider nur bei Vollmond 🌕 Sucht euch einen Betreiber, dessen Lokation und Intention euch zusagt. Hier ist ein fiktives Beispiel: Ina Schneider wohnt in Freiburg und fühlt sich mit ihrer Stadt verbunden. Da bietet sich der Matrix-Server freiburg.social an. Dort landet man auf einer freundlichen Einführungsseite, an deren Ende man auf Komm mit zu Matrix klicken kann:

So sehen die Anmeldeseiten von fast allen Matrix-Anbietern aus. In der Regel wird Element als Standard-Matrix-Client angeboten, was eine gute Wahl ist. Klickt man auf "Konto erstellen", sieht man das:

Nach der Eingabe von Benutzername und E-Mail-Adresse klickt man auf "Registrieren" und landet im Element-Client. Wer lieber ein Konto bei Samuel anlegen möchte, wird eine fast identische Registrierungsseite sehen:

Damit hat man eine persönliche Matrixadresse, die immer diese Form hat: @name:server, meine heisst: @ralfhersel:matrix.sp-codes.de oder als Link: https://matrix.to/#/@ralfhersel:matrix.sp-codes.de

Nun könnte man auf die Idee kommen (wie oben beschrieben), sich einfach Matrix.org als Server zu wählen. Das kann man machen, es läuft jedoch dem föderalen Gedanken entgegen. Das wäre so, als würden alle Deutschen in Bayern wohnen. Ja aber, was macht man denn, wenn der Server-Betreiber keine Lust mehr hat? Dann zieht man auf einen anderen Server um. Wie das geht, lest ihr in diesem Artikel. Stellt euch bitte die gleiche Frage für Threema und Signal. Wohin zieht ihr um, wenn die Threema GmbH Konkurs anmeldet, oder wenn Elon Musk bei der Signal-Foundation einreitet?

Client

Sobald ihr euch eine Matrixadresse auf dem Lieblingsserver geklickt habt, landet ihr fast immer in der Web-Version des Element-Clients. Es spielt jedoch keine Rolle, ob ihr Matrix im Webbrowser, auf dem Desktop oder dem Smartphone betreibt. Auf dieser Matrix-Unterseite findet ihr eine veritable Auswahl an Clients. Ich empfehle für den Desktop den Client Element und für Android den Element-Fork SchildiChat. Falls ihr lieber überall nur einen Client verwenden möchtet, dann nehmt Element.

Wem die Sache noch suspekt ist, kann sich die Liste der Organisationen anschauen, die auf Element vertrauen. Dort findet ihr: die Republik Frankreich, die deutsche Bundeswehr, die NATO und viele Weitere.

Zur Installation muss ich nichts schreiben. Die erwähnten Clients gibt es nativ oder als Flatpak oder bei F-Droid.

Sowohl bei der Struktur als auch hinsichtlich des Funktionsumfangs bietet insbesondere der Element-Client viel mehr als die Clients von Threema oder Signal. Als Beispiel dient hier der Element-Client als Flatpak auf dem Gnome-Desktop:

Struktur

Im Screenshot seht ihr drei Bereiche:

  • ganz links die Spaces
  • in der Mitte die Räume
  • rechts ist der Chat-Bereich
  • ganz rechts gibt es den Thread-Bereich, der im Screenshot ausgeblendet ist

Es gibt einen ausführlichen Artikel zur Bedeutung dieser Bereiche. Deshalb hier nur ganz kurz. Die Räume in der Mitte taugen für Einzelchats, für Gruppen und Kanäle. Die Einzelchats sind mit Personen überschrieben. Unter dem Titel Räume organisieren sich die Gruppen und Kanäle. Ausserdem können Personen-Chats und Räume priorisiert werden. Unter der Überschrift Niedrige Priorität werden ebendiese gelistet.

Wer viele Chats, Räume und Kanäle hat, kann diese in Spaces organisieren. Diese seht ihr im Screenshot ganz links. Eine mögliche Einteilung wäre z. B. Familie, Freunde, Büro, Sportverein. Eine Organisation unterhalb der Chat-Texte (rechter Bereich) sind die Threads (Diskussionsfäden bzw. -themen). Falls vorhanden, werden diese ganz rechts neben dem zugehörigen Chat-Text angezeigt. Diese Threads verhindern, dass eine Unterdiskussion zu einem Chat-Text den gesamten Chat-Verlauf zerfleddert, obwohl sich in diesem Chat nicht alle für das Unterthema interessieren.

Funktionen

Der Funktionsumfang von Element ist gross. Auf die Bedienelemente zu den Strukturen gehe ich nicht näher ein. Ihr könnt euch vorstellen, dass man Spaces, Chats und Threads erstellen, verschieben, bannen, löschen, usw. kann.

Der Chat-Verlauf ist chronologisch sortiert; bei jedem Beitrag wird die Uhrzeit angezeigt. Tage werden voneinander abgetrennt dargestellt. Bei jedem Beitrag sieht man rechts unten, wie viele Personen ihn gesehen haben und wer es ist. Auf einen Beitrag gibt es diese Reaktionsmöglichkeiten:

  • Mit einem Emoji reagieren



  • Auf den Beitrag antworten
  • Einen Thread öffnen, um über diesen Beitrag separat zu diskutieren
  • Den Beitrag anheften (pinnen)
  • Weiterleiten
  • Teilen
  • Melden
  • Rohdaten anzeigen
  • Entfernen

Bei einem neuen Beitrag (den man selbst schreibt) gibt es diese Funktionen:

  • Emojis
  • Dateianhänge
  • Sticker



  • Sprachnachricht
  • Umfragen

Die Kopfzeile eines Raums eröffnet weitere Funktionen:

Ganz rechts sieht man, wie viele Personen der Raum enthält, und man kann sich mit einem Klick die gesamte Liste der Teilnehmenden anzeigen lassen. Das i-Symbol liefert alle Details zum Raum. Mit dem Sprechblase-Icon zeigt man die Threads an (falls vorhanden) und die Kamera startet einen verschlüsselten Audio-/Video-Chat, auch in Gruppen.

Wie ihr seht, sind die Funktionen von Element reichhaltig, obwohl ich längst nicht alle beschrieben habe. Für manche Anwender:innen mag das zu viel sein. Doch auch für diejenigen, die sich einen schlichteren Client wünschen, gibt es eine (bzw. mehrere) Lösungen. Als Linux-User sind wir uns gewöhnt, dass es mehr als eine Lösung gibt, was auch auf die Matrix-Clients zutrifft. Eine einfachere Variante bietet der Client Element X. Diese Neuentwicklung ist schneller als der klassische Element-Client, bietet jedoch nur einen sehr eingeschränkten Funktionsumfang, der Neueinsteiger ansprechen könnte:

Fazit

Der Titel dieser Serie ist "Messenger-Wechsel". Es geht mir nicht darum, alle denkbaren Messenger zu beschreiben, sondern nur die wirklichen Alternativen in Erwägung zu ziehen. Die Basis für meine Auswahl war Kuketz Messenger-Übersicht. Deshalb fiel meine Auswahl auf Threema, Signal und Matrix.

Wie ich bereits im Fazit zum Signal-Artikel geschrieben habe, halte ich Threema und Signal für gleichwertig. Ob man sich für den einen oder anderen entscheidet, hängt von Details ab: Brauche ich Umfragen? Welcher Organisation vertraue ich mehr? Wo tummeln sich meine Freunde? Wer zwischen den beiden zentralisierten und dem einen föderierten Messenger entscheiden möchte, sollte sich der Vor- und Nachteile bewusst sein.

Viele Fazits in Tech-Blogs enden so, wie ich es hier begonnen habe. Alle Produkte haben ihre Vor- und Nachteile; ihr müsst aufgrund eurer Präferenzen selbst entscheiden ... und so weiter. Das gibt es bei mir nicht, weshalb ich eine klare Empfehlung ausspreche. Wer den Messenger wechseln will oder sein Umfeld (Familie, Freunde, Verein, Büro) dazu bewegen möchte, dem empfehle ich Matrix mit einem passenden Client (Element oder Element X). Hier sind die wesentlichen Gründe für meine Empfehlung:

  • Ich halte das dezentrale und föderierte Modell für nachhaltiger und resilienter als das zentralistische.
  • Die Gefahr der Abhängigkeit von einem Anbieter ist bei Matrix nicht vorhanden.
  • Wer nicht in der Lage ist, sich einen Account für einen Messenger zu klicken, sollte generell die Finger von Software lassen. Die Abwesenheit von minimalen Kenntnissen darf kein Grund für bestimmte Produkte sein. (Über diesen Punkt diskutiere ich gerne mit euch).
  • Die Vielfalt der Matrix-Clients und der Funktionsumfang von Element, schlägt Threema und Signal deutlich.

Und jetzt bin ich auf eure Kommentare gespannt 😊

Titelbild: https://element.io/ (mit Änderungen)

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Matrix_(Kommunikationsprotokoll)

https://matrix.org/

https://matrix.org/ecosystem/clients/

https://www.statista.com/topics/4213/google-apple-facebook-amazon-and-microsoft-gafam/#editorsPicks

https://sp-codes.de/de/services/matrix/setup/part-1/

https://gnulinux.ch/ralfs-matrix-migration

https://flathub.org/apps/search?q=Element

https://search.f-droid.org/?q=Element&lang=de

https://gnulinux.ch/matrix-spaces-rooms-messages-threads

https://element.io/

https://element.io/blog/element-x-experience-the-future-of-element/

Tags

Messenger, Matrix, Element

Peak
Geschrieben von Peak am 20. Februar 2025 um 09:46

Wer nicht in der Lage ist, sich einen Account für einen Messenger zu klicken, sollte generell die Finger von Software lassen. ..

So so....Habe ich da Überheblichkeit raus gehört?

this.ven
Geschrieben von this.ven am 20. Februar 2025 um 10:40

Ich glaube, dass es eher darauf abzielt endlich einen Wechsel auf Technologien mit sinnvollen Konzepten, die eine gewisse Offenheit und Opferung von Bequemlichkeit erfordern, zu vollziehen als weiterhin in der Komfortzone zu verharren.

Alex
Geschrieben von Alex am 20. Februar 2025 um 11:03

Ich halte das nicht für Überheblichkeit, sondern für eine belastbare Einschätzung der Situation.

Ralf Hersel Admin
Geschrieben von Ralf Hersel am 20. Februar 2025 um 12:01

Die anderen Kommentatoren haben das bereits so beantwortet, wie ich es gemeint habe.

V wie Vendetta
Geschrieben von V wie Vendetta am 20. Februar 2025 um 13:00

Ich kenne junge Frauen, die sind nicht so IT-affin und auch die haben es problemlos hinbekommen, ein Matrix-Konto mit Element zu erstellen. Also, wer schon damit Probleme hat...

Robert
Geschrieben von Robert am 20. Februar 2025 um 10:57

Die Anmeldeprozedur bei Matrix ist schon seit langer Zeit stark verbesserungswürdig. Vor genau 1 Jahr gab es dazu einen richtig schönen Bericht https://blog.koehntopp.info/2024/02/13/the-matrix-trashfire.html

@RALF: Existiert diese Problematik mit Element und "Element X" noch immer und ist der Verifikationsprozess inzwischen verbessert worden? Funktionert ein Matrix-Konto geräteübergreifend gleichzeitig auf PC und Smartphone?

Matrix hat zwar keine "Gefahr der Abhängigkeit von einem (GROßEN) Anbieter". Allerdings würde ich das Wegbrechen einer der vielen kleinen und größtenteils privat betriebenen Matrix-Server auf dem man einen Account eingerichtet hat für sehr viel wahrscheinlicher halten, als die plötzlche Aufgabe eines großen zentralen Messenger-Anbieters. Auf der offiziellen Matrix-Seite sieht es so aus, dass für einen geordneten Umzug der alte Server verfügbar sein muss ... Was tut man oder was passiert, wenn der weg ist? Wie man dem von dir geschriebenen Artikel zum Matrix-Umzug entnehmen kann, ändert sich jedes mal deine Matrix-Adresse ... Muss man die dann nach jedem Umzug allen seinen Kontakten mitteilen und Leute, die nur die alte Adresse kennen und dahin senden, erreichen einen nicht mehr?

Ralf Hersel Admin
Geschrieben von Ralf Hersel am 20. Februar 2025 um 12:00

Deine Frage zum Verifikationsprozess kann ich nicht beantworten. Ja, ein Matrix-Konto funktioniert gleichzeitig auf mehreren Geräten. Dein letzter Absatz ist korrekt.

Alex
Geschrieben von Alex am 20. Februar 2025 um 11:02

Wer Matrix nicht nur benutzen, sondern selbst einen Server betreiben möchte ('one in a million'), kann im deutsprachigen Matrix-Raum für Administratoren vorbeischauen (Raumadresse: #matrix-admins_de:matrix.chat-secure.de)

Naja
Geschrieben von Naja am 20. Februar 2025 um 11:20

Danke für die Serie, Ralf!

Ich finde das Handling von Element/Matrix irgendwie hakelig und unintuitiv. Liegt vielleicht daran, dass ich es bisher nur über die Arbeit kenne und nicht im privaten Umfeld, da weiß ich nämlich von gar niemandem, der/die darüber kommuniziert. Vielleicht aber auch an den vielen Möglichkeiten, die geboten werden.

Das Thema Verschlüsselung kam im Artikel gar nicht vor, oder hab ich es überlesen? Matrix-Kommunikation war bis vor kurzem per default unverschlüsselt, das hat sich aber wohl geändert oder liege ich da falsch?

Ralf Hersel Admin
Geschrieben von Ralf Hersel am 20. Februar 2025 um 11:58

Gerne, Naja. Element/Matrix arbeitet standardmäßig mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Bei der Erstellung von Räumen kann man diese Verschlüsselung deaktivieren. Ist die Verschlüsselung einmal aktiviert, kann sie nicht im nachhinein wieder deaktiviert werden.

V wie Vendetta
Geschrieben von V wie Vendetta am 20. Februar 2025 um 13:12

Die meisten Messenger ähneln sich doch vom Aufbau her.

1:1-Räume sind schon seit Jahren standardmäßig verschlüsselt. Double Ratchet alias OLM und MegOLM. Öffentliche Räume hingegen nicht. Man kann aber auch öffentliche Räume verschlüsseln, wenn man das will. Matrix arbeitet übrigens an dezentralem MLS, um die Sicherheit und Leistung zu verbessern.

Günter
Geschrieben von Günter am 20. Februar 2025 um 11:34

Überheblichkeit? Nein, ganz und gar nicht. Ich stimme Ralf voll zu. Wer nur auf einem Tablet oder Phone mit dem Finger schmieren kann, sollte wirklich die Finger von Software lassen!

Leser99
Geschrieben von Leser99 am 20. Februar 2025 um 14:53

Nur "schmieren" kann - was für Arroganz! Wie jedes andere Werkzeug auch, sollte Software für den Menschen sein, nicht der Mensch für die Software. Ersteres ist natürlich eine ungleich schwerere Herausforderung (hier zeigt sich der echte Profi), doch für eine allgemeine Akzeptanz ist das unabdingbar. Es gibt schon genügend "Blasen", in der die Leute unterwegs sind, durch die sie auseinanderdividiert werden.

Paula
Geschrieben von Paula am 20. Februar 2025 um 22:42

+1

V wie Vendetta
Geschrieben von V wie Vendetta am 21. Februar 2025 um 11:21

Es stimmt, dass die GUI von vielen FOSS-Produkten zu wünschen übrig lässt (vielleicht weil da hauptsächlich Programmierer und nicht GUI-Designer am Werk sind?), aber Matrix hat mittlerweile ein Design-Team, welches bei neuen Funktionen zuerst angesprochen wird.

Und was, wenn die Mehrheit der Menschen auf Faulheit, Unmündigkeit, Verantwortungslosigkeit, Abhängigkeit usw. dressiert wurde? Muss die Software dann so simpel und unkonfigurierbar wie Smartphone-Apps werden oder sollten die Menschen sich weiterentwickeln?

Thoys
Geschrieben von Thoys am 20. Februar 2025 um 17:52

Ich finde auch, dass man die philosophische Fragen stellen sollte, was wenn alle xy nutzen. Wenn alle Menschen zu Signal wechseln, dann ?

Ich selber verwende Signal und Element. Ich bin von xmpp weg, da es Element gibt (also einen Client für alle gängigen Systeme). Ich bin von Signal begeistert. Aber

  • Element x kam zu früh raus, es funktioniert einfach noch nicht ganz (wenn Push über bspw. ntfy nicht funktioniert, kann man alle 5 Minuten Pull nicht einstellen und bekommt gar keine Benachrichtigungen mehr)
  • Ich habe ein Paar Freunde, die mitgegangen sind. Allerdings zeigt sich für Menschen ohne IT Background, dass Benutzername, Passwort und Schlüssel für die Schlüssel zu viel ist. Es müsste genauso Einfach, wie Signal sein. Installieren, sms bekommen, fertig.
  • Es gibt erstaunlich viele Probleme mit ElementX. Dass Nachrichten nicht gesendet werden, Verifizieren klappt nicht, usw.
  • Der matrix.org Server sei (so sagte man mir) nicht sonderlich gut eingerichtet, so dass jeder meiner Versuche den Server zu wechseln daran gescheitert ist, dass ich den anderen Gruppenmitgliedern (die auf dem matrix.org Server sind) nicht mehr zuverlässig schreiben konnte.

Momentan finde ich Signal für den besten Kompromiss. Netzwerkeffekt ist bei Signal schon fast gegeben, er ist einfach aber leider zentral. Element x muss zuverlässiger werden und es muss funktionieren, wenn jemand den Server wechselt. Mein Wunsch wäre natürlich, dass alle einen dezentralen Messenger nutzen ;-)

Schönen Gruß

Patric
Geschrieben von Patric am 20. Februar 2025 um 19:29

Vielen Dank für Deinen Artikel. Matrix habe ich erst seit zwei Wochen auf dem Schirm, bin aber noch auf Kriegsfuß mit Element. Gerade eben erst habe ich gecheckt, dass man bei der Channelsuche erst den Server (z.B. matric.sp-codes.de) eintragen muss, da man Dich bzw. GNU/Linux sonst nicht findet. Ein bisschen verwirrend.

Ralf Hersel Admin
Geschrieben von Ralf Hersel am 20. Februar 2025 um 21:10

Patric, das ist nicht verwirrend, sondern genauso wie bei E-Mail-Adressen. Wenn Du eine Person oder einen Raum in der Matrix suchst, gibst Du die vollständige Adresse in das Suchfeld ein, z.B.: @ralfhersel:matrix.sp-codes.de Bei E-Mails brauchst Du ja auch die vollständige Adresse: donald.duck@gmx.de

plocki
Geschrieben von plocki am 21. Februar 2025 um 15:23

Tipp: dort den Server matrixrooms.info eintragen Damit lässt sich global suchen, ohne ständig den Server ändern zu müssen.

Peter
Geschrieben von Peter am 23. Februar 2025 um 14:09

Danke für die Serie, wirklich interessant. Was mir noch fehlt, ist eine Bewertung des Messenger Wire. Wenn ich mir die Messenger-Matrix bei Kuketz anschaue, dann ist der durchaus ebenbürtig mit Signal oder Threema.

txt.file
Geschrieben von txt.file am 27. Februar 2025 um 09:36

Ich stolpere täglich über nicht entschlüsselbare Nachrichten bei Matrix. Würde ich diesen Klumpen schlechter User Experience meinen Peers empfehlen, schadet das wahrscheinlich mehr der erweiterten FLOSS Community, als es nutzt. Ich dürfte mir dann "typisch freie Software: ständig Probleme" anhören.

Ich frage mich auch, wohin das Geld was Matrix von der französischen Verwaltung und der deutschen Bundeswehr bekommt/bekam geht/ging. Die User Experience ist heute genauso schlecht wie vor 5 Jahren

Dann lieber das zentralistische Signal. Mir sind für alle Beteiligten lesbare Nachrichten wichtiger als dezentrale Server.