Produktives Arbeiten am Computer ist sehr subjektiv und lässt sich schwer messen. Es ist abhängig vom eigenen Workflow und Betriebssysteme oder Desktopoberflächen können den Anwender letztendlich nur unterstützen das Gerät schnell und effektiv zu nutzen.
Viele Nutzer werden bereits im Kindesalter oder spätestens in der Schule auf bestimmte Betriebssysteme oder Anwendungen getrimmt. In den meisten Fällen heisst dies Microsoft Windows oder auch macOS, sowie Applikationen wie Microsoft Office.
Die Struktur deren Benutzeroberflächen ist dabei stark vordefiniert, wobei sich Windows tendenziell besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt, als macOS.
Somit gewöhnt sich der Computer nicht an den Anwender, sondern umgekehrt. Der vorgegebene Workflow wird durch Gewöhnung vertraut gemacht.
Freie Software und das Linux Betriebssystem hingegen zeichnen sich durch eine schier unendliche Vielfalt und Anpassbarkeit aus. Zwar ist einige Zeit notwendig, die Oberfläche an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, hat man diese jedoch einmal investiert, zahlt sich der individuelle Desktop langfristig aus. Ob Tiling, ein klassisches Layout oder etwas bisher nie dagewesenes, alles ist möglich.
Potenzial hat Freie Software dennoch, so wäre eine automatische Anpassung von Applikationen an das eigene Nutzerverhalten optional wünschenswert. Wenig benutzte Bedienelemente könnten automatisch ausgeblendet werden und andere dafür prominenter platziert werden. Applikationen wie AntennaPod für Android bieten diese Funktionen bereits an.
Optional allerdings insofern, als auch dies nicht allen Anwendern zusagt, insbesondere Menschen, die gerne die volle Kontrolle über ihren Computer behalten möchten, mögen solche Automatismen eher ängstlich stimmen.
Bildungseinrichtungen, die Kinder dahingehend vorbereiten, ein vorgefertigtes Produkt zu nutzen, könnten die Chance wahren, die Vielfalt von Freier Software zu verdeutlichen. Das Arbeiten mit dem Computer sollte funktional erlernt werden, anstatt einen definierten Stand eines kommerziellen Produktes zu erlernen, welches sich in wenigen Jahren wohl möglich vollständig ändert.
Nutzerbefragungen, wie sie beispielsweise im openSUSE Projekt durchgeführt wurden, zeigen deutlich, dass ein Grossteil der Anwender 10 oder mehr Jahre Linux auf dem Desktop nutzt. Das spricht eindeutig für das nachhaltige und anpassbare Betriebssystem.
Screenshot: Window Tiling For The Win (wtftw)
Lioh, da kann ich Dir nur zustimmen. Es lohnt sich manchmal auch sein System an seine persönlichen Bedürfnisse anpassen. Ein Grund weswegen ich KDE/Plasma verwende und mir einige wenige, aber effiziente Erweiterungen eingerichtet habe.
Auch lohnt es sich manchmal, komplexere Aufgaben in eine Art Script (die nicht zwingend alle Features abfragt, sondern z.B. nur als Vorlage für eine Wiederholung dient und jedes Mal manuell in die Konsole kopiert wird oder im Editor vorher angepasst wird.
Hi, als erstes fiel mir zu diesem Beitrag die Aussage des IT-Leiters der Stadt Schwäbisch Hall ein ("Unter Linux leidet die Produktivität"), gelesen in:
https://www.heise.de/hintergrund/IT-Leiter-der-Stadt-Schwaebisch-Hall-Unter-Linux-leidet-die-Produktivitaet-6678160.html?wt_mc=rss.red.ho.themen.linux-und-open-source.beitrag.beitrag Wenn der Artikel oder die Aussage eine Motivation für diesen Artikel war, nenn ihn doch.
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Du, die Produktivität lässt sich schwer messen. Ich denke die Unterschiede von Produktivitäten ist gravierender von Mensch zu Mensch als von OS zu OS, wenn sich die Menschen erst einmal an ihr OS gewöhnt haben.
(OS= Betriebssystem)
Bei der Überschrift dachte ich gleich an den Heise Artikel (https://www.heise.de/hintergrund/IT-Leiter-der-Stadt-Schwaebisch-Hall-Unter-Linux-leidet-die-Produktivitaet-6678160.html) von gestern. Aber dieser beschreibt trotz der etwas reißerischen Überschrift das gleiche Problem. Die Produktivität leidet erst einmal, wenn man sich auf etwas Neues einlässt.
Gerade gestern erschien ein ganz interessantes Interview bei Heise mit dem IT-Leiter der Stadt Schwäbisch Hall, der (zumindest aus Behördensicht) eine genau gegenteilige These vertritt, hierbei aber auch andere Aspekte in den Vordergrund nimmt.
Hier mal der Link: https://www.heise.de/hintergrund/IT-Leiter-der-Stadt-Schwaebisch-Hall-Unter-Linux-leidet-die-Produktivitaet-6678160.html
Schön wäre es, wenn man generell sagen könnte, Linux mache das Büroleben einfacher. Vieles spricht dafür, dass das so generell nicht. Siehe auch den angefügten Link mit dem Leiter einer IT-Abteilung einer deutschen Stadt, die auf Open Source setzt: https://heise.de/-6678160