Serie - Strukturierte Notizen: TreeSheets

  Lioh Möller   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 1 Kommentar

TreeSheets bietet einen vollständig anderen Ansatz zur Strukturierung von Notizen, der einer Tabellenkalkulation ähnelt. Hat man sich erst einmal damit angefreundet, zeigen sich die vielfältigen Möglichkeiten der Applikation.

serie - strukturierte notizen: treesheets

In der Serie über strukturierte Notizen wurden bereits eine Vielzahl von Ansätzen behandelt, unter anderem Logseq, Emacs im org-mode, Trilium, ZIM, oder der Einsatz von Boardmitteln.

Die Anwendung TreeSheets geht einen vollständig anderen Weg. Am ehesten liesse sie sich wohl als Excel on Steroids bezeichnen.

Installieren lässt sich TreeSheets unter einem Ubuntu oder Debian GNU/Linux System mit folgendem Befehl:

sudo apt install treesheets

Nach dem ersten Start, öffnet sich ein Hilfsdokument, welches den interessierten Nutzer Schritt-für-Schritt durch die Bedienungsweise führt.

Wie bei Tabellenkalkulationen üblich, lassen sich Felder (Zellen), Zeilen und Spalten nutzen. Sofern ein Feld wahlweise mit der Tastatur oder der Maus ausgewählt wird, erscheint dieses mit einem dicken schwarzen Rand. Durch die Eingabe eines Textes gelangt man in den Eingabemodus. Das Feld wird weiterhin schwarz umrahmt dargestellt, allerdings nicht mehr so stark und ein Cursor signalisiert die Eingabemöglichkeit. Alternativ lässt sich der Eingabemodus durch einen Doppelklick auf ein Feld starten.

Beenden lässt sich die Eingabe durch Enter oder durch die Auswahl eines anderen Feldes.

Jedes Feld ist an allen vier Seiten umrahmt. Diese Seiten lassen sich einzeln mit der Tastatur oder Maus auswählen und wird daraufhin schwarz markiert. Sofern dies der Fall ist und Text eingegeben wird, erstellt die Anwendung automatisch ein neues Feld an der entsprechenden Stelle.

Zellen lassen sich wahlweise mit Delete oder der Backspace Taste löschen, wobei Backspace die davorliegende Zelle entfernt und Delete die aktuelle Auswahl oder sofern man sich auf einer Zwischenlinie befindet, die Folgende. Es ist darüber hinaus möglich, mit der Maus mehrere Zellen anzuwählen und diese zu löschen oder auszuschneiden.

Mit der Einfügen-Taste lassen sich neue Tabellen innerhalb einer Zelle anlegen und so verschachteln.

Damit sind nur die grundlegenden Funktionen der Applikation genannt. Beispielsweise können Linien genutzt werden, um Elemente zu verbinden, oder mithilfe des Mausrades und der gleichzeitig gedrückten Ctrl-Taste Zoomvorgänge auslösen.

Die Einsatzmöglichkeiten von TreeSheets sind mannigfaltig und reichen von einfachen ToDo-Listen, über Kalender, der Projektplanung bis hin zur Strukturierung von Forschungsergebnissen. Es stehen unterschiedliche Darstellungsvarianten zur Auswahl, mit denen sich die Ergebnisse wie gewünscht visualisieren lassen. Tags können genutzt werden, um Elemente zu markieren und später über die integrierte Suche wieder aufzufinden.

Unter den bisher vorgestellten Varianten ist TreeSheets einzigartig und besticht durch seinen aussergewöhnlichen Ansatz. Ob und wie sich der persönliche Workflow darin abbilden lässt und ob diese Art der Strukturierung von Notizen sogar einen Mehrwert bietet, zeigt sich erst, wenn man die Applikation mit konkreten Anwendungsfällen befüllt. Ein vom Projekt bereitgestelltes Video kann bei den ersten Schritten helfen.

Quelle: https://strlen.com/treesheets/

Tags

Notizen, Tabellenkalkulation, Kalender, ToDo

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Geschrieben von 👓 am 3. Oktober 2022 um 07:27

Müsste sich nicht Manuskript auch für strukturierte Daten nutzen lassen?