NordVPN stellt Produkte unter Open-Source-Lizenz

Do, 16. März 2023, Ralf Hersel

NordVPN, der bekannte Anbieter von VPN-Lösungen, befreit drei seiner Produkte. Was wird quelloffen sein?

  • Die gesamte NordVPN-Anwendung unter Linux.
  • Libtelio, eine Netzwerkbibliothek, die in allen NordVPN-Anwendungen auf allen Betriebssystemen verwendet wird.
  • Libdrop, eine Bibliothek für den Austausch von Dateien über das Meshnet.

Damit können diese Elemente von jedem, der dies möchte, untersucht, verändert und weitergegeben werden können.


Als Begründung für diesen Schritt sagt NordVPN, dass sie ein Zeichen ihres Engagements für Transparenz setzen möchten und durch die Offenlegung des Quellcodes zeigen, dass sie Vertrauen in ihre eigene Software haben. Man geht davon aus, dass Sicherheitsexperten aus der Community bei der Verbesserung der Software helfen.

Das Open-Sourcing von Libtelio sei ein besonders wichtiger Schritt, da dieser Code das Rückgrat aller NordVPN-Anwendungen bildet, nicht nur des Linux-Clients. Grundsätzlich möchte man, dass so viele Menschen wie möglich von den Produkten profitieren, indem der Code als Open Source zur Verfügung gestellt wird. Dahinter stecke dieselbe Motivation, die NordVPN dazu veranlasst hat, ihre Meshnet-Funktion für alle Nutzer kostenlos zu machen.

Zusätzlich zu Libtelio und der NordVPN-Anwendung für Linux wird auch Libdrop als Open Source zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um eine Dateibibliothek, die ein wesentlicher Bestandteil des Meshnet-Dateiaustauschsystems ist.

Quelle: https://nordvpn.com/de/blog/nordvpn-linux-open-source/

Podcasts per MPD über einen Raspberry Pi hören

Do, 16. März 2023, Marc K.

Wer seinen Raspberry Pi analog zur Serie "Raspi als NAS und Musikmaschine" aufgesetzt hat, kann diesen leicht um ein Skript erweitern, um Podcasts per MPD-Client abzuspielen.

Das Konzept: die RSS-Feeds der Lieblingspodcasts werden per Skript abgerufen und in einer Playlist auf dem Pi abgelegt. MPD liest diese ein und per Client kann dann eine Podcast-Folge gestartet werden.

Auf Github gibt es ein leicht verständliches Skript, welches Podcasts in Playlisten umwandelt:
https://github.com/buzink/podcast2playlist

Das Skript nutzt "xsltproc". Mit Vorlagen (sog. "Stylesheets") können XML-Dokumente gescannt und die relevanten Informationen herausgefiltert werden.

Zuerst installieren wir das Paket:
$ apt install xsltproc

Wir erzeugen einen neuen Ordner für das Skript und die Podcast-Favoriten:
$ mkdir ~/podcasts

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Environment Variablen für Anwendungen

Do, 16. März 2023, Lioh Möller

Es gibt immer wieder Fälle, in denen es notwendig sein kann, Umgebungsvariablen für einzelne Anwendungen zu definieren. Wer beispielsweise KDE Plasma im Wayland Modus mit Fractional Scaling auf einem HiDPI Display nutzt, und der Anwendung die Skalierung überlässt, stellt möglicherweise fest, dass in einigen Applikationen die Icons zu klein dargestellt werden.



Die Skalierung von Qt Anwendungen kann dabei mit der Variable QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR gesteuert werden. Ruft man zum Beispiel vlc aus der Kommandozeile unter voraus gestellter Angabe der Variable auf, wird die Einstellung unmittelbar angewendet:

QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1 vlc


Möchte man jedoch die grafische Applikationen mithilfe des Launchers der Desktopoberfläche starten, kann zunächst eine benutzerspezifische Kopie des .desktop Files erstellt werden:

cp /usr/share/applications/vlc.desktop ~/.local/share/applications/


Diese Datei kann daraufhin bearbeitet werden:

vi ~/.local/share/applications/vlc.desktop

Zur Angabe der Umgebungsvariable muss der Exec= Parameter angepasst werden.

Aus:

Exec=/usr/bin/vlc --started-from-file %U

wird:

Exec=env QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1 /usr/bin/vlc --started-from-file %U

Auf diese Weise lassen sich einzelne grafische Applikationen individuell steuern. So verweigert beispielsweise VMware Workstation auf einem reinen Wayland System den Start, sofern nicht die Umgebungsvariable GDK_BACKEND=x11,wayland definiert wurde.

Pakete auf Flathub laden nur mit Github-Konto

Mi, 15. März 2023, Ralf Hersel

Beim Versuch mein YouPlay-Flatpak auf die Plattform Flathub zu bringen, bin ich auf ein unerwartetes Problem gestossen. Leider ist für die Veröffentlichung auf Flathub ein GitHub-Konto vonnöten. Zwar habe ich ein solches Konto aus alten Zeiten, verwende es aber nicht, weil ich meine Software nicht auf eine Microsoft-Plattform laden möchte. Github wurde 2018 von der Firma Microsoft übernommen.

Wie wir vor ein paar Wochen berichteten, wird bei Flathub kräftig umgebaut. Die GNOME Foundation und der KDE e.V. wollen eine gemeinsame Betreiberorganisation gründen. Flathub erhält ein neues Logo (siehe Titelbild) und eine überarbeitete Benutzeroberfläche sowie die Möglichkeit, Zahlungen abzuwickeln, etwa um Apps zu kaufen. Auf der neuen Seite sollen Entwickler künftig ihre Apps direkt hochladen können, etwa indem sie Flatpak-Pakete in eigenen Build-Systemen via GitLab CI oder GitHub Actions erzeugen und auf Flathub übertragen. Bisher müssen Entwickler auf GitHub eine Manifest-Datei hinterlegen, mit der dann auf der Flathub-Infrastruktur das Flatpak-Paket gebaut wird. Ob weitere Code-Hosting-Plattformen zukünftig unterstützt werden, ist nicht bekannt.

Quelle: https://github.com/flathub/flathub/wiki/App-Submission

Archlinux ganz einfach mit dem ALG Installer

Mi, 15. März 2023, Jürg Rechsteiner

ALG bietet 9 verschiedene Varianten seines Installations-Programms an:

  • KDE Plasma Theme Edition
  • Plasma Pure Edition
  • GNOME Edition
  • GNOME Pure Edition
  • XFCE Edition
  • XFCE Pure
  • Cinnamon Themed Edition
  • I3 Edition
  • Zen Edition - Plasma Desktop

Ich habe KDE Plasma Theme Edition ausprobiert. Es installiert ein gut konfiguriertes, sauber abgestimmtes und schön gestaltetes Archlinux mit dem KDE Plasma Desktop.

Dieses Archlinux Installationsprogramm basiert auf dem Calamares Installer, den ja sehr viele Distributionen einsetzen. Obwohl einige behaupten, dass Calamares nicht optimal mit allen Distributionen harmoniere, habe ich kaum Fehler festgestellt. Vor allem die neusten Distros funktionieren ausgezeichnet. Eine Ausnahme ist RebornOS wo ich schon immer Mühe hatte, es zu installieren.

Es gibt einige solcher Archlinux Installer, zum Beispiel der Calam Installer oder den ACLI Installer von Artix Linux. Wer sucht, findet noch mehr davon. Der ALG Installer hat mich aber voll überzeugt, denn nach der Installation sind schon sehr viele Programme ins System integriert, die wichtig sind. Vor allem die KDE Programme, die den Desktop vervollständigen, sind mit dabei. Beim Calam Installer musste man oft mühsam viele Programme nachinstallieren.

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PDF mit Wasserzeichen versehen

Mi, 15. März 2023, Ralf Hersel

Gestern gab es eine Anfrage in unserem TALK-Raum, wie man denn PDF-Dateien mit einem Wasserzeichen auf allen Seiten versieht. Solche Anforderungen nehme ich gerne als Herausforderung an, wenn ich selbst nicht weiss, wie die Lösung lautet. Als prompte Vorschläge wurden ImageMagick oder PDFTK genannt. Wie sich in diesem Artikel zeigt, ist die Lösung nicht so einfach, wie vermutet wurde.

Oft ist es richtig, eine Anforderung zu analysieren, bevor man sich mit möglichen Lösungen beschäftigt. Also, worum geht es hier? Man hat eine PDF-Datei, die man auf allen Seiten mit einem Wasserzeichen versehen möchte. Das Wasserzeichen ist ein diagonal verlaufender Text. Dabei soll das Wasserzeichen im Hintergrund liegen, damit die PDF-Datei nicht vom Wasserzeichen verdeckt wird. Somit muss die PDF-Datei transparent sein, damit das darunterliegende Wasserzeichen nicht von der PDF-Datei verdeckt wird.

Nachdem die Anforderung verstanden wurde, kann man nach möglichen Lösungen suchen.

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Linux Mint aufbohren

Di, 14. März 2023, Jürg Rechsteiner

Linux Mint hat einige Vorteile, dies sind die Tools zum Managen der Distribution, die Aktualisierungsverwaltung, die Anwendungspaketquellen, Treiberverwaltung, die Anwendungsverwaltung, das Datensicherungswerkzeug und der Willkommensbildschirm.

Damit kann man das System verwalten, ohne das Terminal nutzen zu müssen, was wohl einer der Gründe für die Beliebtheit der Distribution ist, sowohl bei Einsteigern als auch bei vielen Profis. Auch die automatische Updatefunktion ist ausgezeichnet.

Was man aber vermisst, ist ein aktueller Kernel, der mehr Sicherheit bietet und auch neue Hardware unterstützt. Leider gibt es auch keinen KDE Plasma Desktop bei Mint. Vermutlich ist es ein Vorteil, dass sich Cinnamon optisch nicht so anpassen lässt wie Plasma, aber vielleicht ein wenig trist.

Neusten Kernel installieren

Viel leichter als gedacht lässt sich in Mint der neuste Kernel installieren. Dazu muss Mainline installiert werden. Dabei handelt es sich um eine grafische Anwendung aus dem Ubuntu Universum.

Man öffnet über das Startmenü das Programm Anwendungspaketquellen im Ordner Systemverwaltung.

Über den Menüpunkt PPAs fügt man das Cappelikan PPA hinzu:

ppa:cappelikan/ppa 

Nun muss das System aktualisiert werden, entweder mithilfe der Aktualisierungsverwaltung, welche man ebenfalls im Ordner Systemverwaltung findet oder mit dem Kommandozeilenbefehl:

sudo apt update

Daraufhin lässt sich Mainline über die Anwendungsverwaltung oder mit dem folgenden Kommandozeilen-Befehl installieren:

sudo apt install mainline

Das Programm startet man über das Startmenü: Systemverwaltung / Ubuntu Mainline Kernel Installer.

In der Anwendung wählt man den gewünschten Kernel aus und klickt auf installieren. Beim Neustart wird der neue Kernel aktiviert. Im Bootmenü lässt sich bei Bedarf auch weiterhin der alten Kernels für den Start auswählen.

KDE Plasma Desktop installieren

Was mir bei Mint immer gefehlt hat, ist der Plasma Desktop. Sicher Cinnamon ist nicht schlecht, aber KDE Plasma hat noch einiges mehr zu bieten, denn es bietet sehr viele Möglichkeiten das Aussehen den eigenen Vorstellungen anzupassen. Für KDE gibt es eine riesige Menge an ausgezeichneten Programmen, die ich nicht missen möchte.

Die Installation erfolgt am einfachsten mit dem Kommandozeilenbefehl:

sudo apt install kde-standard

Man muss auswählen, welchen Display-Manager man verwenden möchte. Hier ist Lightdm die optimale Wahl, denn das ist der Standard von Mint. Die Verwendung von sddm kann zu Schwierigkeiten bei der Anmeldung führen.

Nach der Installation kann man sich vom System abmelden und auf dem Anmeldebildschirm den Desktop auswählen, den man starten möchte. Dazu klickt man auf das kleine Mint Symbol. Hier wählt man Plasma (X11). Die Version von KDE Plasma ist 24.7. Das ist nicht die neuste Version, aber auch nicht eine so alte Ausgabe.

KDE Plasma Wayland installieren

Die Installation erfolgt mit:

sudo apt install plasma-workspace-wayland

Nach der Installation muss das System neu gestartet werden.

XFCE4 installieren

Man installiert den XFCE Desktop mit:

sudo apt install xfce4

Nach dem ersten Start der Desktopumgebung, fehlt das Anwendungsmenü. Dieses fügt man hinzu, indem man auf der Taskleiste einen Rechtsklick ausführt und dort den Punkt Leiste / Leisteneinstellungen öffnet. Hier wählt man den Reiter Objekte und dann Hinzufügen. In der Liste wählt man den Punkt Anwendungsmenü und klickt auf hinzufügen.

Das Menü erscheint jetzt links in der Taskleiste, wenn man es mit der rechten Maustaste anklickt und im Menü verschieben wählt, kann man das Menü ganz nach rechts verschieben. Die ganze Sache ist etwas hakelig, aber mit ein wenig üben klappt das.

Mate Desktop installieren

Der Kommandozeilenbefehl für die Installation lautet:

sudo apt install mate-desktop-environment

Quellen:

Text: Jürg Rechsteiner

linux-hardware.org und hw-probe

Di, 14. März 2023, Uwe Burger

Die Anwendung hw-probe sammelt Informationen zum eigenen Rechner und stellt diese anonymisiert der Allgemeinheit zur Verfügung.

Auch wenn mittlerweile die meiste Hardware unter Linux automatisch und problemlos läuft, gibt es dennoch manchmal kleinere Hindernisse, die es zu überwinden gilt.

Linux-hardware.org und die Schwesterseite bsd-hardware.info versuchen Informationen zu unterstützter und auch zu noch nicht unterstützter Hardware zu sammeln und diese zugänglich zu machen.

Dafür gibt es das Programm hw-probe, das bei vielen Distributionen bereits im Repository zu finden sein sollte. Mit diesem könnt Ihr eure Hardwareinformationen erfassen und (optional) anonymisiert veröffentlichen.

sudo -E hw-probe -all -upload

Ihr könnt euch eine persönliche Inventory ID erstellen, mit der ihr dann alle eure hw-probe Einträge leicht auf der Webseite wiederfindet.

Ich hoffe, dass eine grössere Bekanntheit der Seite und des Tools zu einem für alle nützlichen Datenstand führt.

Quellen:
https://linux-hardware.org/
https://bsd-hardware.info/